UMIDIGI C Note im Alltagstest



UMIDIGI C Note
Wat nix kostet, dat taugt nix.
Ein Spruch der sehr lange zurecht Bestand hatte, aber gilt das heute noch?
Hand aufs Herz wer kennt UMIDIGI? Vermutlich nicht all zu viele.
Aber UMIDIGI ist ein Name den man im Hinterkopf haben sollte, wenn es um Preiswerte Smartphones geht. Ich stelle euch nach dem Break das UMIDIGI C Note vor.





 Lieferumfang

Lieferumfang


Das C Note kommt in einer quadratischen Pappbox auf welcher das Gerät abgebildet ist. Nachdem man den Deckel abgezogen hat kommt direkt das Smartphone zum Vorschein. Weiterhin im Lieferumfang ist neben einem roten Micro USB auf USB Kabel ein Netzstecker mit 1A Ladestrom. In einem Briefumschlag befindet sich eine Displayschutzfolie und die SIM Nadel. Als nette Zugabe und Transportschutz befindet sich auf der Rückseite des Gerätes keine normale Schutzfolie, sondern direkt ein TPU Case. Das findet man doch eher selten und in der Preisklasse von 130 Euro schon gar nicht.


Technische Daten
Display
IGZO FHD Arc Screen von Sharp, 5,5 Zoll, 1920×1080, 480dpi
CPU
MediaTek MT6737T, 4x 1,5Ghz, Cortex-A53 64Bit
GPU
ARM Mali T720 MP2 600Mhz
Speicher
32 GB
RAM
3 GB 
Hauptkamera
13 MP Model S5K3L8 von Samsung mit PDAF, 3,5mm Brennweite
Frontkamera
5 MP Model GC5005
Betriebssystem
Android 7.0
SIM-Karte
2x Nano-SIM oder 1x Nano SIM und Micro SD Karte
NFC-Chip
Nein
Konnektivität
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n; Bluetooth 4.1; GPS + GLONASS
Netze
GSM 850/900/1800/1900MHz
WCDMA 900/2100MHz
FDD LTE – 800/1800/2100/2600 Mhz
Features
Fingerabdrucksensor, Kopfhörer Anschluss (3.5mm), Benachrichtigungs LED,
Anschluss
Micro USB
Akku
3800 mAh (fest verbaut)
Abmessungen
154,7 x 76,6 x 8,3mm
Gewicht
172 Gramm
Farbe
Gold
Preis

Design und Verarbeitung


Das Design des C Note kommt einen recht Vertraut und bekannt vor. Warum das Rad neu erfinden dachte sich der Hersteller und nahm nahezu unverändert das Gehäuse des UMIDIGI Z. Lediglich auf der Rückseite ist die Position des LED Blitzes nun näher an die Kamera gerückt. Das Design ist klassisch und natürlich etwas an Apple´s Iphone angelehnt. Bei der Verarbeitung kann man nix negatives über UMIDIGI sagen, auch nicht über das preisgünstige C Note. Es klappert nix und selbst die Tasten sitzen fest und weisen einen guten Druckpunkt auf.
Wie beim großen Bruder gibt es auf der Front einen Homebutton welcher als Touchbutton ausgelegt ist. In ihm steckt der ebenfalls bekannte Fingerabdrucksensor welcher Tadellos und schnell arbeitet. Auch in das C Note hat es die Notification LED geschafft.
     

Display

 
Full HD Display


Beim Display hätte man nun erwartet das hier ein etwas Schlechteres zum Einsatz kommt als beim Z, aber weit gefehlt, denn laut Angaben des Herstellers ist es das gleiche Panel. Das ist eine Ansage. Und tatsächlich ist das Display wirklich gut. Es ist hell und gut ausgeleuchtet. Die Kontraste und Farbwiedergabe ist in dieser Preisklasse überdurchschnittlich. Lediglich in dunklen Räumen sind am unteren Rand Lichthöfe zu erkennen. Diese findet man auch beim Z/Z Pro. Die Blickwinkel sind lange stabil und geben keinen Grund zur Kritik. Lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung wird es etwas schwerer mit der Lesbarkeit, aber wir reden hier auch über ein Gerät der 160 Euro Klasse. Fingerabdrücke werden magisch vom Touchscreen angezogen und so bleibt es nicht aus öfter mal drüber zu wischen. Ich habe in ca 4 Wochen Nutzungszeit keinen Kratzer in das Display bekommen, und ich bin nicht besonders vorsichtig mit umgegangen. Auch keine Selbstverständlichkeit ist die Notification LED rechts neben der Hörmuschel. Diese signalisiert zwar nur in rot oder grün, aber das ist besser als gar nix.

Bedienung und Software


Out of the Box kommt das C Note wie alle UMIDIGI mit einem nahezu unveränderten Android 7. Das führt dazu, dass das System sehr rund läuft und es fast nie zu rucklern kommt. Hierbei helfen sicherlich auch die 3GB Ram, welche ebenfalls dafür sorgen das Appwechsel in der Regel smooth ablaufen. Sollte dennoch mal eine App aus dem Ram fallen, so starten diese wieder in einer angemessenen Geschwindigkeit. Geschwindigkeitsrekorde wie in der Oberliga sind natürlich nicht zu erwarten. Der Finerabdrucksensor arbeitet präzise und auf einem hohen Niveau, hier kann sogar Samsung noch was lernen. In 9 von 10 Fällen wird mein Finger direkt erkannt und der Bildschirm ist nach ca 3s freigeschaltet. Auch kann man im C Note bis zu 5 Fingerabdrücke hinterlegen was bei einigen anderen Geräten dieser Preisklasse nicht möglich ist. Das der Homebutton nicht als Physischer Button ausgelegt ist, empfinde ich mittlerweile als Vorteil.
Innerhalb meiner ca 4 Wochen Testdauer kamen 2 kleine Updates die Bugs behoben haben. Sollte das auch langfristig so sein, darf man UMIDIGI zumindest schon mal für den Support loben, das kriegt nicht jeder Hersteller hin. Komplette Abstürze oder gar selbstständige Neustarts kamen nicht vor.
Die zwei kapazitiven Tasten links und rechts neben den Homebutton sind nicht beleuchtet oder gekennzeichnet. Das irritiert im ersten Moment zwar ist nach kurzer Eingewöhnung aber kein Problem. Ich habe die Tasten zuverlässig getroffen. Für alle die das aber nicht mögen kann man im Menu auch onscreen Tasten einschalten, hier kann man die Anordnung der zurück und Multitasking Taste ändern. Somit dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Im Multitouch Test schafft das C Note 5 Finger, für die Preisklasse völlig akzeptabel.

Leistung


Es ist ein wenig unfair die Leistung eines Gerätes anhand von Benchmark Ergebnissen zu deklarieren, jedoch ist es für viele ein Anhaltspunkt. Wie zu erwarten war ist dieses Gerät weniger was für Gamer. Es ist ein solides Gerät welches einen Smartphone Anfänger oder Social Media Menschen gut und zuverlässig durch den Tag bringt. Das ein oder andere kleine Game für zwischendurch verkraftet das C Note auch problemlos. Beim abrufen der kompletten Rechenpower wird das C Note im Bereich der Kamera etwas warm, aber auch hier ist alles im Rahmen und es wurde zu keiner Zeit unangenehm. Selbst für das tägliche Multitasking zwischen den gewohnten Social Media Apps und der Kamera, sowie den Musikstreaming Dienst klappte völlig problemlos. Alles in allem ist das Gerät in der Preisklasse durchaus potent und nicht zu unterschätzen.
  

Konnektivität


Es ist noch gar nicht lange her da musste man bei Einsteigergeräten der 100-200 Euro Klasse durchaus Abstriche bei der Konnektivität machen. Beim C Note ist man mit LTE, sogar Band 20, bestens ausgerüstet für schmales Geld. Auch beim WLan ist alles bis auf AC an Bord und mit Bluetooth 4.1 kann man auch noch gut leben. Für die Ortung kommt neben GPS nur noch Glonass zum Einsatz. Vorweg das C Note findet einen recht zuverlässig. Manchmal kann es zwar einen Moment dauern aber im freien hatte ich keine Probleme. Was eher ein wenig problematisch ist, ist die Tatsache das beim Navigieren das Gerät manchmal orientierungsschwierigkeiten hat und sich erst nach ein paar gefahrenen Meter korrigiert. Das ist zwar ein wenig nervig da man in einer fremden Stadt durchaus erstmal in die falsche Richtung unterwegs ist, bis das Gerät wenige Augenblicke später einen zu umkehren auffordert. In Anbetracht des Preises ist das aber als ein Schönheitsfehler noch zu verschmerzen, denn läuft die Navigation einmal dann gab es in meinem Test auch keine Abbbrüche oder Abweichungen. Der Netzempfang war mit Vodafone durchaus gut, die Sende und Empfangsleistung wich kaum von den Werten eines Samsung Galaxy S8 ab. Störgeräusche bei Telefonieren sind minimal vorhanden und kommen als leichtes rauschen zur Geltung.
Die SAR Werte waren im Netz oder auf der Homepage nicht in Erfahrung zu bringen. So habe ich kurzerhand Umidigi kontaktiert und man gab mir folgende Werte für das C Note:
The SAR values are the followings: Head: 0.323 W/kg, Body: 0.807 W/kg

Telefon und Audio

Wie bereits angesprochen hat man beim telefonieren ein leichtes Hintergrundrauschen. Dieses hat mich aber weniger gestört. Den Gesprächspartner konnte ich immer laut und deutlich verstehen. Lediglich die Stimme klingt etwas dumpf. Mein Gegenüber hat mich stets gut verstanden aber auch hier war die Stimme nicht immer glasklar. Alles in allem geht das aber noch in Ordnung, da gibt es schlimmere Kandidaten. Freisprechen kann man mit dem C Note auch, zumindest theoretisch denn der kleine Mono Lautsprecher am unteren Rand ist beileibe kein Klangwunder. Es wäre zuviel verlangt, dass der kleine Lautsprecher Volumen erzeugt und mit Bass glänzt, jedoch erwarte ich zumindest das ein paar tiefere Töne kommen. So ist alles sehr hochfrequent und leicht piepsig was das telefonieren über den Lautsprecher eher zu einer Qual macht. Etwas entgegen wirken kann man in dem man das Gerät auf einen Holztisch z.B. legt.
Was für das telefonieren gilt, gilt auch für das Abspielen von Musik auf dem Gerät. Während man mit entsprechenden Kopfhörern (keine im Lieferumfang) dem UmiDigi durchaus einen guten Sound entlocken kann, so ist auch der Lautsprecher dafür eher ungeeignet. Für den Notfall kann man aber das ein oder andere Lied oder Youtube Clip abspielen.

Kamera


Bis hier her hat sich das Umidigi C Note ziemlich gut geschlagen, kommen wir nun zu einem der wichtigsten Features eines Smartphones. Umidigi wirbt hier ganz selbstbewusst mit einem Samsung PDAF Sensor, 13MP und einem vollmundigen Versprechen: “ …profession Camera Mode…. take DSLR level photos…“. Vorweg sei gesagt, bei rund 150 Euro was das Gerät kostet finde ich diese Einschätzung schon grenzwertig. Ok fangen wir langsam an. Die angegeben Hardware steckt laut der App AIDA64 auch in dem Gerät drin. Also scheint hier Samsung der Lieferant zu sein. Auch der phase dedection autofocus stammt laut Webseite von Samsung. Dann müsste in Summe ja zumindest mal eine brauchbare Bildqualität zustande kommen oder? Nun ja ganz so einfach ist es nicht, denn zu der Hardware braucht man auch eine ordentliche Software. Und die scheint nicht von Samsung zu kommen. Die Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen ist durchweg gut. Es gibt ausreichend schärfe und Helligkeit. Der Kontrast und der Dynamikumfang sind dagegen etwas flau. Mit etwas nachbearbeiten kann man das aber gut korrigieren. Nicht so gut ist die Tatsache, dass bei vielen Bildern am rechten Rand die Schärfe zum Teil erheblich nachlässt. Das kommt aber nicht bei allen Motiven zur Geltung. Apropos Motive, für Landschaftaufnahmen oder weitläufige Motive eignet sich die Kamera nur mittelmäßig. Ihre Stärke liegt im Bereich Makro, also Nahbereich, hier werden die Bilder schön scharf und das Motiv kommt gut zur Geltung. Was die Kameraapplikation an sich angeht, so bekommt eine übersichtliche aufgeräumte App die keine Fragen aufwirft. Also Modi haben wir neben HDR noch Auto Scene, Panorama und Profession Camera. Der Profession Mode ist allerdings eher rudimentär, denn eine Verschlusszeit lässt sich nicht einstellen, lediglich Sättigung, Helligkeit, Kontrast, Belichtung, ISO und Weißabgleich. In vielen Situationen ist die Kamera auch nicht zu gebrauchen, vor allem wenn es um schnelles Auslösen geht. Sportaufnahmen oder Schnappschüsse sind häufig verwackelt. Hat man hingegen die Zeit sich vorzubereiten kann man brauchbar Fotos Schiessen. In Sachen Lowlight ist dann aber ganz schnell Schluss mit Lustig da erwartet uns dann ein kaum überraschendes Bildrauschen. Das ist aber angesichts des Preis-Leistungsverhältnisses auch ok, dafür gibt es andere Geräte in anderen Preisklassen die Lowlight beherrschen. In Summe geht die Kameraleistung für den Preis durchaus in Ordnung. Aber schaut in der Galerie selber und bildet euch ein Urteil.






















Auch eine Frontkamera hat das C Note, aber taugt die was?  Nun Megapixel sagen ja nix über die Qualität und so sind 5MP erstmal nicht schlimm, herrausragende Selfies werden es damit aber nicht. Sie liefert wenig Details und schärfe. Auch hier gilt für einigermaßen brauchbare Bilder braucht man Licht und nochmals Licht. Schon in geschlossenen Räumen bei normalem Licht werden die Bilder zu 70% unbrauchbar. Verwackeln ist hier leider auch sehr oft das Problem.




   

Akku

Nominell hat der Akku eine Kapazität von 3800mAh. Das klingt viel, schaut man sich die aktuellen Highend Boliden an. Aber 3800mAh ist erstmal nur eine Zahl und entscheidend ist doch wie lange hält der Akku tatsächlich durch? Ich habe seit ca 2 Jahren kein Smartphone mehr in den Fingern gehabt welches mir nicht mindestens vom Aufstehen bis zu Bett gehen durchgehalten hat. So ist es auch beim Umidigi C Note. Ich kam relativ bequem über den Tag und hatte Abends dann noch ca 15%. Ich habe allerdings auch 3 Messerger, Facebook, Gmail, Outlook, Instagram, Twitter dauerhaft online. Zusätzlich habe ich im Testzeitraum auch regelmäßig Fotos gemacht und diese am Gerät bearbeitet. Der Prozessor welcher sich als Solide aber nicht als Rakete erwies, sorgte zusätzlich für wenig Strombedarf. Lediglich das beiliegende Netzteil ist mit 5V 1A zu klein dimensioniert, was natürlich ewig lange Ladezeiten zur Folge hat. Schnell mal nachladen ist damit nicht möglich. Da ich immer über Nacht lade ist das allerdings kein Hindernis. Die Ladezeit betrug im Schnitt ca. 4h.

Fazit


Vor einem Jahr noch hätte ich bezweifelt, dass es ein so gut verarbeitetes Smartphone mit solider Hardware für knapp 150 Euro geben könnte. Und dann kommt UmiDigi und macht es einfach. Bei aller Freude muss natürlich auch erwähnt werden, dass man viele Abstriche machen muss, was aber angesichts des Preises eigentlich auch mehr als verständlich ist. Wenn man jedoch diese Abstriche akzeptiert und sich arrangiert, dann bekommt ein wirklich gutes Gerät für schmales Geld. Als Zweitgerät für Urlaub oder Festivals oder für den Nachwuchs ist das sicherlich keine schlechte Wahl. Ich nutze das Gerät auch weiterhin als Zweitgerät neben einem Samsung Galaxy S8. Für den Preis von knapp 150 Euro kann man bei dem UmiDigi C Note nix falsch machen, außer natürlich UmiDigi bringt in Kürze den nächsten Preiskracher.

So long euer papa-razzi2009


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